Heimat – Struktur – Wandel
Heimat
Meine Großeltern haben in Essen gewohnt. Die Großväter: Steinkohlen-Verwaltung und Krupp, einer auch Stehgeiger im Essener Saalbau.
Mutter, Vater, Schwester und ich in Essen geboren. Friedenschule, Helmholtzgymnasium und Gesamthochschule.
Wandel zwischen Panik und NEUgier, Struktur als Schwimmweste.
Seit dem ersten Zechensterben, also seit meiner Geburt wird das, was mich prägte, als „Struktur-Wandel“ bezeichnet. Zerreißprobe zwischen
– Sesshaft und provinziell, verklebt mit dem Ruhrgebiet,
– Gier auf Neues, Verbesserungsvorschläge und mitbestimmen wollen.
Meine Arbeit ist deshalb häufig auf zwei Ziele ausgerichtet:
– auf das einzelne filmische Produkt,
– aber spätestens mit der Frage nach der öffentlichen Verbreitung auch auf die
Struktur, die Veränderung der Rahmenbedingungen meiner Arbeit.
Aus den „Streiknachrichten“ des zweiten Studentenstreiks wegen des Hochschulrahmengesetzes entwickelten wir:
das „Medienzentrum Ruhr e.V.“ als Teil eines Netzwerkes der „politischen Videogruppen“. Später weitere Ausgründungen – neben anderen Institutionen –
der „Offene Kanal Essen“ mit seinem „OK43 Labor“.
Dem entfloh ich in die sogenannte “Freiberuflichkeit” des vereinzelten Medienschaffenden.
Der erste unter diesen Bedingungen entstandene Film, „Westbahnhof“ (gemeinsam mit Volker Roloff) wurde auf dem 1994 ganz jungen
regionalen Festival „Blicke aus dem Ruhrgebiet“ gezeigt:
Ab dieser Vorführung war ich über zehn Jahre Mitglied des Teams, das dieses Festival etablierte.