
Television – Fernseh-Visionen
Zur bildungsbürgerlichen Erziehung meiner Eltern gehörte der TV-leere Haushalt: also Extremausgleich während der Wochenendbesuche bei meinen Großeltern. Frühes Farbfernsehen: „waren denn die Bäume nicht immer schon grün im Fernsehen, Opa?“. TV-Arbeit bedeutet für mich also: vom Verschlingen zur Herstellung, vom Empfänger zum Sender (siehe auch Medienzentrum Ruhr)
AUTORENSCHAFT:
Mal angenommen, es gäbe ein Publikum für einen dokumentarischen Blick:
Das Nahe ganz fremd, das Fremde ganz nah.
Beispiele:
- „Die Stunden vor … dem Rosenmontagszug in Köln“ (1997) für Kanal4
- „Zechenkioske“ (1995) für DW-Fernsehen
- „Alt sind immer nur die Anderen“ (1994) für Kanal4
- „Essen Erinnern“ (1992) für OK43-Labor
- „Flüchtlinge in El Salvador“ (1985-1988) für West3/Aktuelle Stunde
KAMERA-ARBEIT für Andere
Weil meine Autorenschaft nicht in Filmausbildung wurzelte, sondern in politischer Selbstbeauftragung, war der Weg umständlich, sozusagen um die „Botschaft“ herum, meine ursprüngliche – als Konsument praktizierte – „Bewegtbild-Liebe“ wiederzuentdecken: Nun liebe ich die Kamera-Autorenschaft – aber arbeite auch gerne für andere Autorinnen und Autoren.
Meine Stärke: die Kunst des dokumentarischen Blicks zwischen Intuition und Improvisation.
Beispiele:
- „Public Playgrounds“ (2005) Regie: Karin Kaper / Dirk Szuszies
- „Abriss“ ( ) Regie: Jörg Keweloh
- „Der männliche Orgasmus“ (1997) Regie: Tom Alker
- Hier nicht vertreten: Ruhrwerk – Multimedia-Projekt (1996 – 1998) Bildautor und „Making of“.
Projektleitung: Prof. Klaus Armbruster – InterArtes, Essen
TV-PROJEKTE – TELE-VISIONEN
Weil aber die Umkehrung von Sender und Empfänger nicht individuell sondern politisch gemeint war, war ich praktisch/theoretisch aufmerksam gegenüber dem Massenmedium Fernsehen und habe (parallel zur Medienausbildung) TV-Projekte mitgestaltet, drei Auseinandersetzungen mit Tele-Visionen:
- Jenseits der öffentlich-rechtlichen Seriosität der Hegemonie der TV-Sender etwas entgegnen:
Medienzentrum Ruhr e.V. (1981 – 1989)
Arbeitskollektiv im Netzwerk der sogenannten „Videogruppen“. Autor, Kamera, Schnitt, Verleih, Vorführreihen, Öffentlichkeitsarbeit, Medienfachtagungen und Medien-Forschung u.a. für Ministerium Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW.
1989 Träger des Medienpädagogischen Preises der GMK
- Befreit vom Dogma der TV-Perfektion auf Neuerfindungen bestehen:
OK43 – BürgerInnen-Fernsehen Essen (1989 – 1991)
Aufbau eines Offenen Kanals in enger Zusammenarbeit mit der LfR-NW (heute: LfM).
Redaktionsarbeit mit Laien. Entwicklungen von Sendeformaten an den „Rändern des Fernsehens“. Koordination, Produktion und Moderation von Fernsehmagazinen/-serien.
- Deutungsversuch eines Gebühren-Quoten-Gewalt-Verhältnisses:
„Fernsehen und Gewalt in Deutschland“ (1996 – 1999)
Autorschaft und Produktion des Medienpaketes für das Goethe-Institut.
Auslandsvorträge 1998/99 mit dem Medienpaket für die Goethe-Institute in Sofia, Bukarest, Belgrad und Abidjan.
Projektkoordination: Norbert Spitz – Goethe-Institut, München.
Beratung: Friedrich Hagedorn – Adolf-Grimme-Institut, Marl