
mijn levensreis
Seit 2015 dokumentiere ich das Projekt mijn levensreis, begleite mit meiner Kamera der beiden Musiker Markus Emanuel Zaja (Klarinette) und Ralf Kaupenjohann (Akkordeon) auf der Suche nach den Lebensspuren der Familie Zaja und namensverwandter Menschen.
Bevor ich als Reisebegleiter aufgenommen wurde, hatten die beiden ihre erste Recherche auf den Spuren von Marijan Zaja bereits hinter sich (KZ Buchenwald, KZ Flossenbürg, KZ Mittelbau-Dora).
Je länger ich mitreise, so scheint mir, geht es irgendwann um die eigene levensreis. Und so gab es zwar mal die Zweifel von Markus, er sei gar nicht katholisch, sondern seine Eltern hätten aus Überlebensgründen die jüdischen Wurzeln der Familie verwischt, als MEINEN Ausgangspunkt dieser Reise, aber mittlerweile fühle ich tausende Migrationen von Zajas/Zayacs … meine Seßhaftigkeit umspülend mich zur Frage drängend, wie reist man an einem Ort, wie verwoben mit den Bewegungen der anderen ist das eigene Ausharren.
Viele Bewegungen der namensverwandten „Geschwister“ von Markus Emanuel Zaja endeten, weil sie als Juden zwangsbewegt wurden in ihrer von deutschen Faschisten durchorganisierten Ermordung. Einige überlebten anderswo.
Markus und Ralf recherchieren, schaffen aus Akten Personen, lösen „Einsen“ aus den gedanklich nicht fassbaren Opferzahlen der Shoah, machen aus einer Eins Erinnerungen an einen Menschen.
Bisher in Wien, Lüneburg, im Ruhrgebiet und Lublin … führten gleich zwei Fluchtwege-„Spuren“ von Wien und Herne ausgehend nach London in verschiedene Archive und zu Fluchtstationen dort.
Wann diese „Reise“ endet ist mir nicht klar.
Aus dem Material-Berg, der bislang während mehr als 30 Drehtagen entstand, wurden zunächst „ausgekoppelt”:
- „Rette das, wer kann!?“
- „Die Tage in Lublin“
- „Suche. Mahnmal. Herne.“
- „Feiga und George“
basierend auf einem Text von Markus im Rahmen einer Crowd-Funding-Aktion - Einige Single-Auskoppelungen der musikalischen Improvisationen als Reise-Erlebnis-Verarbeitungen.